Heute möchte ich Ihnen eine besondere Spezies vorstellen mit der auch ich als Immobilienmakler oder auch als Vermieter meiner eigenen Objekte immer wieder konfrontiert werde – der Mietnomade.
Schon seit Jahrhunderten bezeichnet man umherziehende Völker als Nomaden. In den letzten Jahren übertrug sich der Begriff auch auf Mieter, die von einer Wohnung in die nächste ziehen und dabei Mietschulden und Sachschäden hinterlassen.
Man hat herausgefunden, dass Mietnomaden durchschnittlich einen Schaden von 25.000,- Euro für den Vermieter verursachen. In Deutschland entsteht ein jährlicher Schaden in Höhe von 200 Millionen Euro. Für private Vermieter ist dies ein hohes Risiko.
Jedem Menschen kann man nur vor den Kopf schauen und nicht hinein, daher kann man Mietnomaden nur schwer erkennen. Sie kommen meist sehr gepflegt daher und fahren ein „dickes“ Auto. Hohe Mietpreise schrecken sie nicht ab, da sie eh nicht vor haben zu zahlen. Steht die Immobilie dann auch schon länger leer und der Vermieter ist froh endlich einen Mieter gefunden zu haben, reiben sich Mietnomaden die Hände.
Professionelle Mietnomaden kennen sich zudem noch häufig besser in punkto Mietrecht aus als ein Vermieter. Sie verstehen es, Lücken im Gesetz zu nutzen und Maßnahmen gegen sie zu verschleppen. Auf Gerichts-, Räumungs- und Renovierungskosten bleibt in der Regel der Vermieter sitzen, da unser Nomade nicht belangt werden kann.
Es gibt mittlerweile Versicherungen gegen Mietnomaden. Je nach Beitrag bekommt der Vermieter dann entstandene Schäden ganz oder teilweise ersetzt. Gerichts- und Anwaltskosten werden jedoch nicht abgedeckt.
Daher – Augen auf bei der Mieterwahl!